Für die Bewertung der zum Arbeitslohn gehörenden Vorteile aus unentgeltlich oder verbilligt gewährten Flügen gilt Folgendes:
- Gewähren Luftfahrtunternehmen ihren Arbeitnehmern unentgeltlich oder verbilligt Flüge, die auch betriebsfremden Fluggästen angeboten werden, so kann der Wert der Flüge nach § 8 Absatz 2 oder Absatz 3 EStG ermittelt werden. Dies gilt auch bei Beschränkungen im Reservierungsstatus, wenn das Luftfahrtunternehmen Flüge mit entsprechenden Beschränkungen betriebsfremden Fluggästen nicht anbietet (vgl. BFH-Urteil vom 26. September 2019, BStBl 2020 II Seite 162).
- Eine Bewertung nach § 8 Absatz 3 EStG kommt nicht in Betracht, wenn
- die Lohnsteuer nach § 40 EStG pauschal erhoben wird oder
- Luftfahrtunternehmen Arbeitnehmern anderer Arbeitgeber unentgeltlich oder verbilligt Flüge gewähren.
In diesen Fällen sind die Flüge nach § 8 Absatz 2 EStG mit dem um übliche Preisnachlässe geminderten üblichen Endpreis am Abgabeort zu bewerten.
- In den Fällen der Bewertung nach § 8 Absatz 2 EStG können die Flüge mit Durchschnittswerten angesetzt werden. Für die Jahre 2022 bis 2024 werden die folgenden Durchschnittswerte (ohne Einbeziehung von Nebenkosten) nach § 8 Absatz 2 Satz 10 EStG für jeden Flugkilometer festgesetzt.
- Wenn keine Beschränkungen im Reservierungsstatus bestehen, ist der Wert des Fluges wie folgt zu berechnen:
1 bis 4.000 km | 0,04 |
4.001 bis 12.000 km | 0,04 – (0,01 x (FKM - 4.000)/(8.000)) |
mehr als 12.000 km | 0,03 |
Jeder Flug ist gesondert zu bewerten. Die Zahl der Flugkilometer ist mit dem Wert anzusetzen, der der im Flugschein angegebenen Streckenführung entspricht.
Nimmt der Arbeitgeber einen nicht vollständig ausgeflogenen Flugschein zurück, so ist die tatsächlich ausgeflogene Strecke zugrunde zu legen. Bei der Berechnung des Flugkilometerwerts sind die Beträge nur bis zur fünften Dezimalstelle anzusetzen.
Die nach dem IATA-Tarif zulässigen Kinderermäßigungen sind entsprechend anzuwenden. - Bei Beschränkungen im Reservierungsstatus mit dem Vermerk „space available – SA –“ auf dem Flugschein beträgt der Wert je Flugkilometer 60 Prozent des nach Buchstabe a ermittelten Werts.
- Bei Beschränkungen im Reservierungsstatus ohne Vermerk „space available – SA –“ auf dem Flugschein beträgt der Wert je Flugkilometer 80 Prozent des nach Buchstabe a ermittelten Werts.
Der nach den Durchschnittswerten ermittelte Wert des Fluges ist um 10 Prozent zu erhöhen.
Beispiel:
Der Arbeitnehmer erhält einen Freiflug Frankfurt – Palma de Mallorca und zurück.
Der Flugschein trägt den Vermerk „SA“. Die Flugstrecke beträgt insgesamt 2507 km.
Der Wert des Fluges für diesen Flug beträgt 60 Prozent von (0,04 x 2.507) = 60,17 Euro, zu erhöhen um 10 Prozent (= 6,02 Euro) = 66,19 Euro.
- Mit den Durchschnittswerten nach Nummer 3 können auch Flüge bewertet werden, die der Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber erhalten hat, der kein Luftfahrtunternehmer ist, wenn
- der Arbeitgeber diesen Flug von einem Luftfahrtunternehmen erhalten hat und
- dieser Flug den unter Nummer 3 Buchstaben b oder c genannten Beschränkungen im Reservierungsstatus unterliegt.
- Von dem Wert nach der Nummer 2 sind die von den Arbeitnehmern jeweils gezahlten Entgelte abzuziehen. Von den Werten nach den Nummern 3 und 4 sind die von den Arbeitnehmern jeweils gezahlten Entgelte mit Ausnahme der Nebenkosten (z. B. Steuern, Flughafengebühren, Luftsicherheitsgebühren, sonstige Gebühren, sonstige Zuschläge, Luftverkehrssteuer) abzuziehen. Der Rabattfreibetrag nach § 8 Absatz 3 EStG ist nicht abzuziehen.
- Luftfahrtunternehmen im Sinne der vorstehenden Regelungen sind Unternehmen, denen die Betriebsgenehmigung zur Beförderung von Fluggästen im gewerblichen Luftverkehr nach der Verordnung (EWG) Nr. 2407/92 des Rates vom 23. Juli 1992 (Amtsblatt EG Nr. L 240/1) oder nach entsprechenden Vorschriften anderer Staaten erteilt worden ist.
Dieser Erlass ergeht mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finanzen und im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der anderen Länder. Er ersetzt den Erlass vom 16. Oktober 2018 (BStBl I Seite 1088) für die Jahre 2022 bis 2024.
Ministerium für Finanzen
Baden-Württemberg
FM3-S 2334-2/261
| Niedersächsisches Finanzministerium
34-S 2334/022-0003
|
Bayerisches Staatsministerium
der Finanzen und für Heimat
32 – S 2334-3/2
| Ministerium der Finanzen
des Landes Nordrhein-Westfalen
S 2334 – 3 – V B 3
|
Senatsverwaltung für Finanzen Berlin
III B – S 2334 – 8/2009 – 2
| Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz
S 2334#2021/0057-0401 441
|
Ministerium der Finanzen und für Europa
des Landes Brandenburg
36-S 2334/12#01#08
| Ministerium für Finanzen und Europa
Saarland
B/2 – S 2334-1#066, 2021/067706
|
Der Senator für Finanzen
der Freien Hansestadt Bremen
900-S 2334-1/2014-11/2015
| Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
32-S 2334/5/87-2021/28387
|
Freie und Hansestadt Hamburg
– Finanzbehörde
S 2334 – 2021/006 – 52
| Ministerium der Finanzen
des Landes Sachsen-Anhalt
45-S 2334-346/2/27960/2021
|
Hessisches Ministerium der Finanzen
S 2334 A-006-II 8a
| Finanzministerium
des Landes Schleswig-Holstein
VI 302 – S 2334 – 230
|
Finanzministerium
Mecklenburg-Vorpommern
IV-S 2334-00000-2009/008-007
| Thüringer Finanzministerium
S 2334 A – 9 – 21.15
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